Nach einem 3:1 Sieg beim ASV Burglengenfeld haben die Bogener alle Trümpfe in der Hand

Es ist etwas mehr als der halbe Weg nach „Rom“ bzw. in eine weitere Bayernliga-Saison. Viele fragten sich, warum es die Rautenstädter erst jetzt schaffen, neben einem guten Ergebnis auch guten Fußball zu zeigen. Der Sieg in Burglengenfeld war mehr als verdient, die Rautenstädter waren der Heimmannschaft in fast allen Belangen überlegen. Sie zeigten mehr Spielfreude, mehr Spitzwitz, mehr Laufbereitschaft und waren einfach die intelligentere und clevere Mannschaft. Der 3:1 Sieg geht vollends in Ordnung, hatte auch höher ausfallen können. Aber man soll nicht undankbar sein und was man auf keinen Fall darf, zu glauben man hätte den Sack schon zugemacht. Noch stehen 90 Minuten an, die den Rautenstädtern alles abverlangen werden.

Eiskalt haben die Hausherren die Gäste aus Niederbayern erwischt. Vom Anpfiff weg machten sie viel Druck nach vorne. Praktisch mit ihrem ersten Angriff, konnten die Oberpfälzer in Führung gehen. Obwohl bekannt war, dass Ibrahim Hezer nicht nur ein guter Fußballer ist, sondern auch einen Einwurf wie eine Flanke in die Gefahrenzone bringen kann. Unachtsam war man bei dieser Szene in der 2. Spielminute. Die Rautenstädter bringen die Kugel nicht aus der Gefahrenzone und so stand es schnell 1:0 für die Hausherren. Alexander Fuchs bekam 18 Meter vor Bogens Kasten die Kugel auf die Schlappen, gekonnt zieht er hab und lässt Bogens Keeper Tom Seidl keine Abwehrchance. Bogen schüttelt sich kurz und kam von Minute zu Minute besser ins Spiel. Schnell erkannten die Zuschauer, dass die Niederbayern keine Laufkundschaft sind und auch gute Fußballer in ihren Reihen haben. Eine Kostprobe seines Könnens zeigte Michael Renner bereits in der 10. Minute. Geschickt behauptet er sich und zieht von der Strafraumlinie ab. Noch war der Schuss zu unplatziert und deshalb für Hausherren-Keeper Marco Epifani kein Problem. Mehr und mehr setzt sich die spielerische Qualität der Rautenstädter durch, es war nur eine Frage der Zeit, wann die Gäste ausgleichen würden. In der 18. Minute wird den Bogenern ein Freistoß zugesprochen. Marco Jordan bringt den Ball aus dem Halbfeld in die Box. Nico Beigang steigt zum Kopfball hoch und verwertet schulbuchmäßig. Unhaltbar schlägt die Kugel im Dreieck ein – 1:1.
Bogen lässt nicht locker und setzt nach. Die Heimmannschaft bleibt aber mit ihren schnellen Kontervorstößen brandgefährlich. Aber entscheidet durchsetzen können sie sich gegen die gut aufgelegte Gästeabwehr nicht. Bogen hat ein deutliches Plus an Ballbesitz, aber auch die Burglengenfelder haben eine gute Abwehr. Die Heimmannschaft steht sehr tief, der Riegel in der Abwehr ist dicht, aber nicht dicht genug für Michael Renner. Wie so häufig in diesem Spiel, verarbeitet Nico Beigang ein Zuspiel überragend. Gekonnt setzt er Michi Renner ein. Dieser narrt zwei Abwehrspieler, mit einem gekonnten Schuss in den Winkel bringt Renner seine Farben in der 37. Minute in Front. Nur wenige Minuten später hat Nico Beigang das dritte Tor für die Bogener auf den Füßen. Wieder setzt sich Beigang im Strafraum durch, platziert will er die Kugel aus elf Metern im Netz versenken. Torwart Epifani kommt gerade noch mit den Fingerspitzen an den Ball und kann damit größeren Schaden verhindern. Michi Renner kommt an den abgewehrten Ball um Zentimeter nicht mehr ran. Mit viel Applaus werden die Bogener von ihren Fans zur Halbzeit in die Kabinen verabschiedet.

Hellwach kamen die Niederbayern aus der Kabine. So engagiert wie sie den ersten Durchgang beendet haben, so begannen die Rautenstädter den zweiten Durchgang. Bereits in der 50. Spielminute fiel die Vorentscheidung. Unaufhaltsam treibt Nico Tremml, nachdem er den Ball in der eigenen Hälfte erobert hat, die Kugel nach vorne. Sein Schuss von der Strafraumgrenze wird gerade noch abgeblockt, Wastl Pleintinger setzt nach und steht alleine vor Torwart Epifani, durch die „Hosenträger“ bringt Pleintinger die Kugel in Richtung Tor, aber er muss nochmals nachsetzen und das macht er energisch und bringt im zweiten Versuch den Ball im Netz unter – 3:1 für die Niederbayern. Wer nun glaubte, dass die Bogener mit dem Ergebnis zufrieden wären und einen Bus vor dem Bogener Tor parken würden, der sah sich schnell getäuscht. Bogen setzt weiter nach, Stefan Meyer wäre beinahe der vierte Treffer geglückt, im Strafraum kommt er zu Abschluss, mit den Fingerspitzen kann Epifani den Ball über die Latte heben. Bemerkenswert ist, dass sich die Hausherren trotz des Rückstandes nicht aufgeben. Bogen hat sich zwischenzeitlich auf Konter verlagert, die sich aus einer sicher stehenden Abwehr immer wieder ergeben. Aber nicht konsequent genug zu Ende gespielt werden. Zwischenzeitlich hat die Heimmannschaft mehr Ballbesitz, aber mit diesem konnten sie kaum gefährliche Aktion in die Bogener Gefahrenzone bringen.

In der 83. Minute allerdings hatten die Rautenstädter Glück, ein Burglengenfelder kam im Strafraum freistehend zum Kopfball, ganz knapp setzt er die Kugel neben das Tor. Nach dem Schlußpfiff war die Freude und Erleichterung bei allen Bogenern zu sehen. Natürlich kann man beruhigter in das Rückspiel gehen. Aber Vorsicht im Fußball hat es schon viele verrückte und kaum zu glaubende Dinge gegeben. Diesen verrückten Dingen können die Bogener entgehen, wenn sie noch einmal 90 Minuten hoch konzentrierten Fußball zeigen und sich nicht schon vorher in den dann sicher verdienten Urlaub verabschieden.

Andreas Wagner nach dem Spiel: Nach denkbar ungünstigem Start hat meine Mannschaft vor allem in der ersten Halbzeit richtig gut Fußball gespielt und mit dem 3:1 kurz nach der Halbzeit einen tollen Beginn in den zweiten Spielabschnitt gehabt. Anschließend hätten wir bei dem einen oder anderen Konter auch noch erhöhen können, hatten aber in der Schlussviertelstunde auch zweimal Glück. Alles in allem denke ich, dass der Sieg so schon in Ordnung geht, „durch“ sind wir aber noch lange nicht! Ich warne ….!

TSV 1883 Bogen: Tom Seidl, Bastian Albrecht, Michael Renner (Daniel Nutz 71.), Nico Beigang (Andreas Meyer 77.), Stefan Meyer (Robert Schinnerl 89.), Nico Tremml, Markus Rainer, Christian Sauerer, Marco Jordan, Walter Müller, Sebastian Pleininger;

ASV Burglengenfeld: Marco Epifani, John Schihada, Jan Zempelin, Philipp Sander, Stefan Schnaus, Mark Seibert, Matthias Gröger, Alexander Fuchs, Benjamin Epifani, Quirin Meier (Rudolf Pfaffenroth 61.), Ibrahim Hezer (Patrick Mathes 78.)

Schiedsrichter: Steffen Brütting (Nürnberg)

Zuschauer: 911

Tor: 1:0 Alexander Fuchs (2.)
       1:1 Nico Beigang (18.)
       1:2 Michael Renner (37.)
       1:3 Sebastian Pleintinger (50.)