3:1 Niederlage der Rautenstädter gegen den TSV Dachau – Torschütze Sebastian Pleintinger

„Hervorheben möchte ich die souveräne Spielleitung des Unparteiischen“, dies sagte Trainer Andreas Wagner in seinem Statement nach dem Spiel. Diese Aussage war wohl eher ironisch gemeint. Ja, aber natürlich darf der Schiedsrichter, wie die Spieler auch, mal einen schlechten Tag haben.

Es ist nicht immer so, dass dieser mit Fehlentscheidungen unmittelbar Einfluss auf das Spiel nimmt. Aber in Dachau war es so, Schiedsrichter Peter Karmann hat die Bogener mit zwei, nein drei Fehleinschätzungen auf die Verliererstraße geschickt. Der Elfmeterpfiff war mehr als zweifelhaft, die daraus resultierende rote Karte für Thomas Köglmeier war ebenso unverständlich und die, nur drei Minuten später, gezeigte gelb-rote Karte für Christian Sauerer. Ja, Fußball gespielt wurde auch – den einzigen Treffer der Niederbayern erzielte Sebastian Pleintinger.
Die Hausherren waren, wie erwartet, über 90 Minuten hinweg die spielstärkere Mannschaft. Aber die Gäste aus Niederbayern hatten einen guten Matchplan. Bereits mit ihrem ersten gefährlichen Vorstoß kamen die Rautenstädter in der 5. Minute zum Führungstreffer. Dieser war richtig gut herausgespielt. Mit einem klugen öffnenden Pass bedient Bastian Albrecht Stefan Meyer. Er bindet Thomas Köglmeier mit ein und dieser sieht, dass Sebastian Pleintinger am zweiten Pfosten lauert. Unhaltbar versenkt Pleintinger die Kugel ins Netz. Wer jetzt erwartet hatte, dass die Hausherren wütend anrennen würden, sah sich getäuscht. Natürlich hatten die Hausherren dann deutlich mehr Ballbesitz. Die Gäste ließen den Dachauern in deren eigenen Hälfte alle Freiräume, aber sobald diese in die Hälfte der Rautenstädter kamen, waren diese da. Sie machten die Räume sehr eng und boten den Hausherren keine Möglichkeiten richtig gefährlich in die Box zu kommen. Bei Ballbesitz der Rautenstädter ging es dann sehr schnell in Richtung Gästetor. Immer wieder konnten die Bogener gefährliche Nadelstiche setzen. Im Laufe des erstens Durchgangs hatten die Niederbayern die eine oder andere gute Möglichkeit einen weiteren Treffer zu erzielen. Mit ihrem ersten richtig guten Vorstoß kamen die Hausherren dann zum Ausgleichtreffer. Mit einem öffnenden Ball über links wird die Gästeabwehr ausgespielt. Von der Grundlinie nahe der Eckfahne wird der Ball auf den zweiten Pfosten geschlagen. Oliver Wargalla hat in der 41. Minute kein Problem die Kugel mit dem Kopf im Netz unterzubringen.

Unverändert kommen beide Mannschaften aus der Kabine. Das Spiel ändert sich nicht. Dachau hatte mehr Ballbesitz. Bogen stand in der Defensive richtig gut und ließ auch im zweiten Durchgang nicht viel zu. Bis zur 75. Minute, Oliver Wargalla wird im Zentrum angespielt. Der immer wieder gesuchte Wargalla setzt in der Box zum Dribbling an. Es kommt zum Körperkontakt mit Thomas Köglmeier, kann sich aber dennoch behaupten, legt sich den Ball aber zu weit vor. Er sieht dies und lässt sich deshalb fallen. Zum Entsetzen der Gäste entscheidet Schiedsrichter Karmann auf Strafstoß. Was folgt ist die rote Karte für Thomas Köglmeier. Völlig unverständlich, es gehört schon viel Phantasie dazu, dass man einen Strafstoß pfeift, aber eine rote Karte absolut nicht nachvollziehbar. Es war weder ein böses Foul, wenn überhaupt, noch war es eine Notbremse. Florian Wolf nimmt das Geschenk des Unparteiischen an und bringt seine Farben damit 2:1 in Front. Schon zwei Minuten später, steht Schiedsrichter Karmann wieder im Mittelpunkt des Geschehens. Christian Sauerer wird am Mittelkreis angespielt, trotz der Attacke des Gegenspielers kann sich Sauerer durchsetzen und kann sich mehr im Fallen, wie im Laufen auf den Beinen halten. Allerdings war ihm der Ball etwas zu weit vom Fuß gesprungen. Ein Gegenspieler stellte den Körper zwischen Ball und Sauerer, Sauerer setzt nach. Ein „Allerweltsfoul“, mehr nicht. Allerdings war es für den Schiedsrichter gelb würdig. Dem Gesichtsausdruck des Schiedsrichters war es zu entnehmen, dass er nicht in Erinnerung hatte, dass er Sauerer im ersten Durchgang bereits gelb zeigte. Folgerichtig musste der Schiedsrichter die gelb-rote Karte ziehen. Damit war die Messe endgültig gelesen.

Wiederum nur drei Minuten später machte Oliver Wargalla mit seinen zweiten Treffer zum 3:1 endgültig den Deckel drauf. Fazit, die Rautenstädter waren bis zur 75. Minute gut im Spiel, hätten sich mindestens einen Punkt verdient. Aber die mehr als fragwürdigen Entscheidungen des Schiedsrichters führten zu einer neuerlichen Niederlage der Niederbayern. Aber auch die Schiedsrichter sind Menschen und auch sie dürfen Fehler machen, wenn diese auch für die Rautenstädter schmerzhaft waren.

Trainer Andreas Wagner, nach dem Spiel: „Dachau war die erwartet spielerisch starke Mannschaft, die letzten Endes aufgrund der größeren Spielanteile nicht unverdient gewonnen hat. Trotzdem ließen wir 75 Minuten defensiv praktisch nichts zu, so dass es lange nach einem Remis roch. Hervorheben möchte ich die souveräne Spielleitung des Unparteiischen.“

TSV 1883 Bogen: Tom Seidl, Thomas Köglmeier, Bastian Albrecht, Nico Beigang (Mario Ulmer 84.), Stefan Meyer, Christian Sauerer, Marco Jordan, Robert Schinnerl, Walter Müller, Udo Tolksdorf (Nico Tremml 68.), Sebastian Pleininger (Matthias Dürmeyer 74.);

TSV 1865 Dachau: Max Mayer, Michael Hutterer, Fabian Lamotte, Alexander Weiser, Wilson Onyemaeke (Sebastian Brey 69.), Julian Maurer, Florian Wolf (Philipp Englisch 80.), Franz Hübl, Dominik Schäffer, Fabian Negele (Dennis Hölzl 84.), Oliver Wargalla;

Schiedsrichter: Peter Karmann (Wertingen)

Zuschauer: 160

Tor:  0:1 Sebastian Pleintinger (5.)
        1:1 Oliver Wargalla (41.)
        2:1 Florian Wolf (76. – Strafstoß)
        3:1 Oliver Wargalla (80.)