Der TSV 1865 Dachau entführt nach einem 1:0 Sieg drei Punkte aus Bogen

Die Trauben gegen den TSV 1865 Dachau hingen gar nicht so hoch wie eigentlich befürchtet. Mindestens ein Punkt wäre es wohl geworden, wenn sich die Rautenstädter nicht durch einen individuellen Fehler selbst um den Lohn ihrer Arbeit gebracht hätten. Beide Trainer waren in der abschließenden Pressekonferenz nicht unbedingt zufrieden mit der Leistung ihrer Mannschaft. Die Rautenstädter gehen nun wohl in den befürchteten, langen und steinigen Weg in den hinteren Tabellenregionen.

In den ersten Spielminuten war auf beiden Seiten abtasten angesagt. Keine der beiden Teams suchte den schnellen und direkten Weg in Richtung gegnerisches Tor. Dennoch musste Bogen ab der 6. Minute einem Rückstand nachlaufen. Nachdem die Gäste nicht wie gewohnt aus der eigenen Hälfte heraus kombinieren konnten, suchten sie den Weg über weite Bälle in die Spitze. Scheinbar sicher will Markus Rainer klären, er köpft den Ball in Richtung Max Putz. Christian Doll spekuliert darauf, löst sich aus dem Rücken geht dazwischen und schiebt die Kugel zur 1:0 Führung der Gäste ins Netz. Bogen schüttelt sich kurz und versucht seinerseits den Weg in die Spitze. Nach einem schnellen Vorstoß über Richter und Schambeck kommt die Kugel zu Daniel Nutz. Er schließt an der Strafraumgrenze ab, sein Schuss geht knapp über das Lattenkreuz. Mitte der ersten Halbzeit das 1:1, dachten die Zuschauer. Eine Freistoßflanke kommt ins Zentrum – Markus Rainer – der seinen Fehler unbedingt wieder gut machen will - steigt hoch und legt ab, kein Problem für die Bogener die Kugel im Netz unterzubringen. Aber der Schiedsrichter sieht einen zu harten Körpereinsatz von Rainer, naja muss man nicht unbedingt abpfeifen. In der 28. Minute erkämpft Christoph Schambeck den Ball an der Eckfahne, er passt zu Tobi Richter, der sich geschickt durchsetzt. Er bringt die Kugel in Zentrum, findet aber keinen Abnehmer. Auch in der Folgezeit bis zum Pausenpfiff bleibt es ein Spiel auf Augenhöhe. Bogen steht geschickt, macht es den Gästen schwer sich raus zu kombinieren. Die Dachauer haben keine weitere nennenswerte Chance, eigentlich hatten sie im gesamten ersten Durchgang keine größere Torchance, führen aber dennoch 1:0. Aber auch die Heimelf kommt zu keine weitere gute Torchance. Bogen ist keinesfalls schlechter, aber im Sturm sind die Rautenstädter einfach zu wenig zwingend.

Im zweiten Durchgang verflacht die Begegnung zusehens. Dachau macht nicht mehr als sie machen muss, verwaltet das Ergebnis. Bogen fordert den Gegner aber auch kaum, das Spiel hat zwischenzeitlich den Charakter eines Freundschaftsspieles, keiner will dem anderen weh tun. Dennoch hat Bogen im zweiten Durchgang die beste Torchance der beiden Mannschaften. Ein Diagonalball kommt zu Walter Müller, er steht blank am Strafraumeck vor Dachaus Torwart. Er geht ein paar Schritte und zieht ab, der Ball kommt aufs Tor, für Dachaus Torwart Mayer aber eher kein Problem er taucht ab und begräbt die Kugel unter seinem Körper. Das war`s dann aber auch schon. Bogen kann Dachaus Abwehr nicht zum wackeln bringen. Es bleibt bei einem mageren 1:0 der Gäste, auch deshalb weil Bogen nicht zielstrebig den Weg in die Gefahrenzone sucht, keinen Druck aufbauen kann. Für die Rautenstädter beginnt jetzt ein harter Weg, sie müssen den Kampf um den Klassenerhalt annehmen. Viele der gegnerischen Mannschaft sind häufig spielerisch etwas stärker. Diese Defizite müssen durch Kampf und Leidenschaft ausgeglichen werden, sie sollten vielleicht nicht so ängstlich und brav agieren.

Sepp Beller, nach dem Spiel: Wir haben im ersten Durchgang ein ganz passables Spiel gemacht, haben besser als in Pullach gespielt, sind leider durch einen krassen individuellen Fehler in Rückstand geraten, hatten sicher die eine oder andere Möglichkeit den Ausgleich zu erzielen. Wir waren eigentlich auf Augenhöhe und ich war sehr zuversichtlich mindestens noch den Ausgleich zu erzielen. Leider musste ich in der Halbzeit zwei wichtige Spieler raus nehmen, haben dadurch leider nicht mehr so in Spiel zurück gefunden und konnten auch deshalb keinen Druck nach vorne aufbauen, es war dann leider ein deutlicher Qualitätsverlust zu sehen. Dachau hat im zweiten Durchgang das Ergebnis verwaltet, ich habe sie schon besser gesehen, sie wären heute verwundbar gewesen.

Fabian Lamotte, Dachau: Wir hatten im ersten Durchgang Probleme hinten raus zu spielen, dass hat Bogen nicht zugelassen. Wenn wir dann mal die Bogener Linien, auch durch lange Bälle durchbrochen hatten ist es für Bogen gefährlich geworden. So haben wir dann auch, etwas glücklich, den Siegtreffer erzielen können. Nach einer halben Stunde war ich dann mit meiner Mannschaft gar nicht mehr zufrieden, Bogen kam besser ins Spiel, dennoch hatten wir den Bogenern aber auch nicht viele Torchancen zugelassen. Im zweiten Durchgang hatten wir das Ergebnis mit Mann und Maus über die Zeit gebracht.

TSV Bogen: Max Putz, Christoph Schambeck (Nico Beigang 64.), Stefan Meyer, Daniel Nutz, Nico Tremml, Markus Rainer, Michael Scheßl, Marco Jordan, Taylor Benjamin (Thomas Hentschel 46.), Walter Müller, Tobias Richter (Dominik Hauner 46.);

TSV Dachau: Max Mayer, Michael Zach, Fabian Lamotte, Alexander Weiser, Alexander Weiss, Qendrim Beqiri, Dominik Schäffer (Amar Cekic 71.), Sebastian Brey Franz Hübl, Fabian Negele (Jan Sostmann 93.), Christian Doll (Manuel Stangl 90.);

Schiedsrichter: Thomas Berg (Ergolding)

Zuschauer: 195

Tor: 0:1 Christian Doll (6.)