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Nach 90 Minuten stand es 0:0 und keiner war unzufrieden

Erstmals in der jüngeren Geschichte kann die Rautenelf gegen ihren „Angstgegner“ punkten. In einem durchschnittlichen Landesligaspiel trennten sich beide Teams mit einem torlosen, am Ende aber mit einem gerechten Ergebnis. Insgesamt hat dem Spiel das Salz in der Suppe oder die Würze gefehlt. Auch wenn sich Nico Zeba eine blutige Nase geholt hat und der Schiedsrichter insgesamt sieben gelbe Karten zückte – drei bei Bogen und vier beim Gast aus Traunstein – war es ein Spiel ohne große Aufreger, eher ein Freundschaftsspiel. Keine der beiden Mannschaften konnten oder wollten sich weh tun, das Geschehen spielte sich häufig zwischen den beiden Strafräumen ab. Richtig große Torchancen konnte keine der Mannschaften kreieren. Die Torleute waren nicht groß geprüft worden und brauchten ihre Klasse nicht zu zeigen. Einzig gefährlich vor den gegnerischen Tor – hüben wie drüben – waren die Standards. Dennoch konnte man den Eindruck gewinnen, dass die Rautenelf ein bisschen mehr Torgefahr ausstrahlte. Das Chancenverhältnis war 3 zu 1 zu Gunsten der Rautenelf. Wie allein die nackten Zahlen zum Ausdruck bringen, war es kein „Hurra-Spiel“, keine der beiden Teams wollte einen Fehler machen.

Das Spiel plätscherte vor sich hin, bei leicht erhöhter Schlagzahl der Rautenelf. Ja, man konnte bei der Rautenelf schon erkennen, dass sie das Spiel gewinnen wollen. Aber wie auch im Profifußball war die taktische Ausrichtung klar. Den Spielversuch des Gegners so schnell wie möglich unterbinden. Auch deshalb gab es viele Spielunterbrechungen. Es kam in den ersten 30 Minuten überhaupt keine Torgefahr. Und es war ein Standard, der auf den schlecht besetzten Zuschauerrängen ein Raunen verursachte. Lukas brachte eine Ecke scharf und mit viel Effet in die Box. Traunstein kann die Kugel nicht klären. Pepe Warminski kommt an der Strafraumlinie zum Ball und setzt die Kugel ganz knapp neben das Tor. Traunstein ist zur Überraschung aller sehr passiv, nach dem Motto „lieber einen Punkt, als gar keinen“.

Gegen Ende der ersten Halbzeit war die Rautenelf die deutlich aktivere Mannschaft, ohne aber erhöhtes Risiko zu gehen. „Motto – den Gegner Tabellenmässig auf Distanz halten“. Noch einmal hat Bogen eine richtig gute Gelegenheit in der 40. Minute. Makamba Sidibe erobert in der eigenen Hälfe den Ball, er sieht das Patrick Fuchs „startklar“ ist. Mit einem herrlichen Diagonalball bindet Sidibe Fuchs ins Spiel mit ein, dieser nimmt die Kugel geschickt mit, geht in den Strafraum, beim Abschluss verzieht er die Kugel leicht und so streift die Kugel am Pfosten vorbei ins aus.

Im zweiten Durchgang das selbe Bild, ja man kann schon erkennen warum sich beide Teams in der zweiten Tabellenhälfte finden. Beides blutjunge Teams, die schon über viel Potential verfügen, aber sowohl bei den Traunsteinern, wie auch bei den Bogenern fehlt ein „Dirigent“, der den Takt vorgibt. Es fehlt, wie man so schön sagt, eine Achse von hinten nach vorne. Beide Mannschaften bräuchten den einen oder anderen Führungsspieler. Es kann sich keine Mannschaft entscheidende Spielvorteile sichern – man kann auch Mitte des zweiten Durchgangs nicht erkennen, dass aus dem Spiel heraus Torchancen kreiert werden könnten. Bogen bleibt insgesamt präsenter und aktiver auf dem Spielfeld aber richtig gute Entscheidungen finden sie nicht um den Gegner überraschen zu können. Aber auch den Traunsteinern fällt nicht viel ein. Man hat schon den Eindruck, dass sie noch den „Lucky Punch“ – ein guter Standard sollte es richten. Bogen hatte die erste Möglichkeit dazu – eine Ecke war es, die für Gefahr im Strafraum der Traunsteiner sorgte. Aber wieder konnten die Gäste im letzten Moment klären – der aufgerückte Nico Zeba kann die Kugel nicht mehr entscheidend kontrollieren, so verpufft die letzte Möglichkeit  in der 85. Minute. Und Traunstein hat in der Nachspielzeit nochmals eine Ecke, getreten durch Spielertrainer Yunus Karayün, an den kurzen Posten geschlagen. Ein Traunsteiner spitzelt die Kugel knapp am kurzen Pfosten vorbei. Das wäre dann aber auch ungerecht gewesen. So bleibt es verdienter Maßen beim 0:0 – mit diesem Ergebnis kann Bogen deutlich besser leben, für die Gäste könnte es am Ende aber zu wenig sein können.  

TSV Bogen: Lukas Krbecek, Tomas Krbecek, Korbinian Menacher (Thomas Hentschel 84.), Nicola Zeba,  Lukas Käufl, Jonas Gruber, Balthasar Sabadus, Makamba Sidibe, Tobias Gayring, Pepe Warminski, Patrick Fuchs;

SB Chiemgau Traunstein: Marc Richter, Noah Hrdlicka, Koby Greaves (Felix Maaßen 81.), Tobias Standner, Yunus Karayün, Mike Opara (Mateusz Galanek 75.), Alexander Köberich, Hannes Kraus, Philipp Matz, Goran Divkovic, Florian Mayer;

Schiedsrichter: Florian Islinger (Lappersdorf)

Zuschauer: 75