4:0 Niederlage des TSV 1883 Bogen beim FC Deisenhofen

Trainer Stefan Dykiert hatte im Vorgriff auf das Spiel in Deisenhofen angekündigt „…es wird ein Spiel, in dem man auch einmal etwas ausprobieren kann“ gesagt, getan. „David Meissner hat sich einmal eine Startaufstellung verdient“, so Helmut Muhr – Lukas Krbecek, der beste Torwart der Liga blieb auf der Bank. Aber Meissner war nicht schuld, dass die Rautenelf in Deisenhofen so deutlich verloren hat. Verletzungsbedingt musste Tomas Krbecek zuhause bleiben und auch David Smolak war nicht dabei. Man merkte der Mannschaft an, dass sie diese Spieler nicht kompensieren kann und man merkte den Spielern an, dass sie nur noch ganz wenig Sprit im Tank haben. Wenn Du immer auf Anschlag spielen musst, immer ans Limit gehen musst, um was zu holen, dann schwinden die Kräfte, der Kopf wird müde. Das sind wohl die Gründe warum die Bogener jetzt im Spätherbst 2018 schwächeln – ja, die Winterpause darf kommen.

Es war ein Spiel, das sicher nicht in die Geschichtsbücher eingehen wird. Der Unterschied war einfach zu deutlich. Noch vor dem Anpfiff konnte man in einem freundschaftlichen Gespräch mit dem sportlichen Leiter Franz Pernecker viel über den Erfolg der Deisenhofener erfahren. „Wir können uns die Spieler aussuchen, uns laufen sie zu, schon im U19 und U17 Bereich ist es so. Wenn wir unsere Kader gut gefüllt haben dann schicken wir sie weiter, dann gehen sie halt zu Hallbergmoos oder einen anderen Nachbarverein“. Man merkte den Spielern an, dass es ihnen Spaß macht für Deisenhofen zu kicken, man merkte ihnen an, dass sie ein eingeschworener „Haufen“ sind. Leichtfüßig gingen sie ins Spiel, aber die Bogener hatten schon einen richtig guten Matchplan, der in vielen Phasen des Spiels auch aufgegangen ist. Zu früh kam dann aber wohl der Führungstreffer durch Martin Mayer. Es war eine Freude Martin Mayer zuzusehen, er wusste immer eine Antwort auf dem Platz, er hat Spielwitz und es sah sehr einfach aus, als er in der 10. Minute durch die Reihen tanzt und aus 18 Metern abzieht. Der Ball schlägt flach unten im Winkel zum 1:0 ein. Bogen spielte mit, es war dennoch die Leichtigkeit bei der Heimelf zu erkennen. Bogen mühte sich und es dauerte bis zur 25. Minute ehe Bogen die erste nennenswerte Torchance hatte. Schön wird Balti Sabadus frei gespielt, er läuft alleine auf Heimkeeper Caruso zu. Die Entscheidung, nicht direkt auf`s Tor zu gehen, war am Ende aber falsch. Knapp setzt er die Kugel neben das Tor. In der Folgezeit wird Bogen mutiger und kommt immer besser ins Spiel. Aber schon in der 34. Minute kommt die eiskalte Dusche. Den Ball hatten die Bogener schon abgefangen, aber wieder leichtfertig abgegeben. Eine Flanke an die 16er Linie, ein Kopfball von Thomas Karl, der Ball kommt hoch in Richtung Tor, wird länger und länger – David Meissner steht zwei, drei Meter vor der Torlinie, hinter ihm fällt die Kugel runter und ins Netz. Bogen versucht sich wieder aufzurichten, die junge Mannschaft sucht den Weg in die Spitze, traut sich was zu, kann sich aber bis zur Halbzeit nicht belohnen.

Das Spiel wird aber dann, im zweiten Durchgang, schnell entschieden. Ein Bogener Vorstoß wird abgefangen. Evrad Ngeukeu marschiert unaufhaltsam bis zur Grundlinie. Präzise kommt die Kugel nach innen und dort steht erneut Martin Mayer, der die Kugel dann nur noch einschieben braucht. Natürlich war nun jedem klar, dass dieses Spiel entschieden ist. Mit dem Doppelschlag gelingt Michael Bachhuber in der 54. Minute das 4:0. Aber man muss der Rautenelf schon auch Respekt zollen, sie geben nicht auf, versuchen den Anschlusstreffer zu erzielen. Aber der letzte, entscheidende Ball kommt nicht an, wenn ja, dann sind die Niederbayern im Abschluss zu harmlos. So auch in der 80. Minute – Patrick Fuchs erobert den Ball im Mittelfeld, richtig stark wie er sich da durchsetzt. Punktgenau bindet er Tobias Gayring ins Spiel mit ein, der alleine auf Torwart Caruso zu läuft. Vor seiner langen Verletzungspause hätte er den Torwart noch gefragt, wo er ihn hin haben will und hätte eiskalt eingenetzt. Aber nur mit Spielminuten wird er zur alten Stärke zurück finden und deshalb war es gut, dass sich Trainer Stefan Dykiert getraut hat „was auszuprobieren“. Mund abwischen und weiter geht`s.

Bogen spielte phasenweise gut mit. „Aber wir waren im Abschluss zu harmlos und ich muss sagen, dass Deisenhofen mit das stärkste Team war, das ich in dieser Saison gesehen habe", stellte Bogens Sportlicher Leiter Helmut Muhr fest. "Wir haben es gar nicht so schlecht gemacht, aber der Gegner war einfach bärenstark", fasste Muhr zusammen.

TSV 1883 Bogen: David Meissner, Tomas Zapotocny, Nicola Zeba (Basti Häns 77.), Thomas Hentschel, Simon Meindl (Tobi Gayring 66.), Balthasar Sabadus (Christoph Boyen 80.), Makamba Sidibe, Pepe Warminski, Jonas Zach, Patrick Fuchs;

FC Deisenhofen: Enriico Caruso, Tobias Nickl, Martin Mayer, Marco Finster, Michael Bachhuber, Evrad Ngeukeu, Markus Kreuzeder (Josip Cosic 77.), Tobias Muggesser (Tobias Rembeck 63.), Michael Vodermeier, Thomas Karl, Markus Mayer (Rudi Gerhartsreiter 73.);

Schiedsrichter: Florian Heilgemeir (Augsburg)

Zuschauer: 80

Tore: 1:0 Martin Mayer (10.)
        2:0 Thomas Karl (34.)
        3:0 Martin Mayer (52.)
        4:0 Michael Bachhuber (54.)