TSV Rain/Lech gewinnt mit 4:1 gegen die Niederbayern – Bogens Torschütze Stefan Meyer

Eins vorne weg, das Schiedsrichtergespann hatte dieses Mal keinen Einfluss auf den Spielausgang, die Zuschauer sahen eine starke Leistung der Unparteiischen. Rain – zehn, Bogen – zwei. Das ist das nüchterne Ergebnis von zwei Mal 90 Minuten zwischen den Schwaben und den Niederbayern.
In der Pressekonferenz wünschte Rains Pressesprecher den Niederbayern, höflich alles Gute für den weiteren Saisonverlauf und meinte, mit einer lächelnden Miene „ihr dürft in der nächsten Saison gerne wieder kommen“. Markus Rainer war das Lachen bei der Pressekonferenz vergangen. Angefressen sagte dieser, „das war das schlechteste Spiel unserer Mannschaft, seit wir im Amt sind.“ Ja, die Bogener hatten all das vermissen lassen, was sie in den letzten Wochen gezeigt hatten. Laufbereitschaft, Willen und Leidenschaft. Der Sieg der Heimmannschaft geht auch in dieser Höhe völlig in Ordnung.

In den ersten 15 Minuten sahen die Zuschauer einen verhaltenen Beginn beider Teams. Beide Abwehrreihen standen gut und ließen nichts zu. In der 17. Minute hatte die Heimmannschaft eine erste Halbchance. Eine Flanke kommt von links, Andreas Götz kommt im Strafraum zum Abschluss, verzieht aber dann deutlich. Bogen zeigt in der Folgeminute, dass auch sie dabei sind. Stefan Meyer erobert an den Mittellinie den Ball. Unaufhaltsam marschiert er in den Strafraum, im letzten Moment wird er abgefangen. Das Spiel geht so weiter, Rain mit mehr Ballbesitz aber ohne Wirkung. Bogen mit kontrolliertem Spiel. Wenn sich die Möglichkeit ergibt sind sie da. Mike Scheßl steckt den Ball in der 35. Minute auf Tobi Richter durch. Er kommt noch vor dem herauseilenden Hausherren-Keeper Stefan Besel an den Ball, kann diesen aber nicht mehr kontrollieren. Er hebt die Kugel über den Torwart, leider aber auch über das Tor. In der 40. Minute noch eine Möglichkeit für die Gäste. Butterweich kommt eine Ecke in den Strafraum. Marco Jordan steigt hoch, den Kopfball setzt er ganz knapp am Lattenkreuz vorbei. Das 1:0 für die Hausherren fällt in der 44. Minute. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte die Bogener Abwehr, alle Offensivbemühungen der Hausherren im Griff. Aus dem Halbfeld kommt eine Flanke an die Strafraumgrenze. Die Kugel wird mit den Haarspitzen verlängert. In der Box steht Marco Friedl alleine und hat keine Mühe Bogens Keeper Max Putz zu überwinden.

Wer nun dachte, die Bogener werden sich vehement wehren, sah sich getäuscht. Im zweiten Durchgang ließen die Gäste alles vermissen, was im Abstiegskampf notwendig wäre. Bereits in der 50. Minute das 2:0 für die Schwaben. Wieder kommt eine Flanke ins Zentrum, der erste Abschluss kann noch abgewehrt werden, aber deutlich zu kurz. Im Nachschuss lässt Johannes Müller Torwart Putz keine Abwehrchance.

Jetzt war die Messe eigentlich gelesen. Die Körpersprache der Rautenstädter lässt vermuten, wer soll denn jetzt zwei Tore für die eigene Mannschaft erzielen. Es wird nun mehr und mehr zu einem Trainingsspiel für die Rainer. Der Ball läuft gefällig durch die eigenen Reihen, Bogen lässt die Heimmannschaft einfach nur machen. So kommt es wie es kommen musste. In der Vorwärtsbewegung der Bogener kommt Rain an den Ball. Drei gegen eins laufen die Hausherren auf Bogens Tor zu und spielen es intelligent zu Ende. Marko Cosic lässt sich die Chance nicht nehmen und erhöht auf 3:0. Rain schaltet einen Gang zurück. Bogen kommt besser ins Spiel und kommt auch zu guten Möglichkeiten. Eine davon hat Stefan Meyer. Nach einem herrlichen Spielzug kommt wieder Stefan Meyer in der 55. Minute im Strafraum an den Ball. Er steht alleine vor dem Hausherren-Keeper, er macht es eigentlich ganz gut, mit einem super Reflex verhindert Torwart Besel den Anschlusstreffer für die Gäste. Nur zehn Minuten später, aber deutlich zu spät, kommen die Rautenstädter dennoch zum Anschlusstreffer. Nach einer Balleroberung im Mittelfeld und einer gefälligen Ballstafette kommt erneut Stefan Meyer im Strafraum an die Kugel. Dieses Mal lässt er dem Keeper keine Abwehrchance und verkürzt auf 3:1. Nun schaltet Rain wieder einen Gang höher und schon ist der Wille der Bogener gebrochen. In der Folgezeit verhindert Max Putz weitere Tore für die Hausherren. Dennoch muss er noch einmal hinter sich greifen. In der 86. Minute stellt Marco Friedl den alten Torabstand wieder her. Nichts, aber rein gar nichts war zu holen für die Bogener. Sie haben auch nichts dafür getan. Endgültig sind nun dunkle Wolken hinter dem Bogenberg aufgezogen. Aber noch ist keine Entscheidung gefallen, noch sind genügend Punkte zu holen.

TSV Bogen: Max Putz, Thomas Köglmeier, Dominik Hauner, Stefan Meyer, Nico Tremml,(Daniel Nutz 46.), Markus Rainer, Lukas Käufl (Christoph Schambeck 46.), Michael Scheßl (Fabian Köglmeier 69.), Marco Jordan, Walter Müller, Tobias Richter;

TSV Rain/Lech: Stefan Besel, Andreas Schuster, Stefan Müller, Johannes Müller, Johannes Nießner, Andreas Götz, David Bauer, M. Riedelsheimer (Marko Cosic 46.), Marco Friedl, Fatlum Talla (Konstantin Flassak 69.), Marcel Posselt (Simon Adldinger 84.);

Schiedsrichter: Björn Söllner (Schonungen)

Zuschauer: 150

Tore:1:0 Marco Friedl (44.)
        2:0 Johannes Müller (50.)
        3:0 Marko Cosic (58.)
        3:1 Stefan Meyer (64.)
        4:1 Marco Friedl (86.)

Stimmen zum Spiel:

Markus Rainer: Über die Leistung unserer Mannschaft bin ich enttäuscht. Das war das schlechteste Spiel, seit Ben und ich die Verantwortung übernommen haben. Ist es im ersten Durchgang noch ganz gut gelaufen, so haben wir in Halbzeit zwei alles vermissen lassen. Keinen Biss, keine Leidenschaft, kein Engagement. Wenn wir den Schalter nicht wieder umlegen können, wird es ganz, ganz schwierig. Wir müssen heute froh sein, dass uns Rain nicht noch kräftiger abgestraft hat.

Tobias Luderschmid: Wir wollten nach den schlechten Auftritten der vergangenen Wochen unbedingt eine positive Reaktion zeigen. Das, so glaube ich, ist uns heute ganz gut gelungen. Ich sehe es jetzt nicht so drastisch wie der Markus, Bogen hat im ersten Durchgang ganz gut mitgehalten, dann hatten wir sicher das 1:0 erzielen können. Ich bin ganz froh, dass uns das noch vor der Halbzeit gelungen ist. Es war dann ganz gut, was wir in der Folgezeit gezeigt haben. Nach dem Anschlusstreffer hatte ich noch ganz kurz Zweifel, weil dann Bogen besser ins Spiel gekommen ist und wir zu viele Chancen liegen gelassen haben.

Wenn dann Bogen noch ein weiterer Treffer gelungen wäre, hätte das Spiel vielleicht nochmals eine andere Wendung bekommen. Aber insgesamt, so denke ich, haben wir verdient gewonnen.