Der TSV 1883 Bogen verliert 1:0 beim FC Unterföhring

Das Spiel war ein Spiegelbild zum letzten Auftritt der Bogener im November letzten Jahres in Pipinsried. Die Mannschaft konnte sich auch diesmal für einen engagierten Auftritt nicht belohnen. Die Niederbayern hatten ein Chancenplus zu verzeichnen, aber auch in Unterföhring wollte das Runde nicht ins Eckige. Am Ende nutzten die Oberbayern einen kleinen Fehler der Rautenstädter gnadenlos aus und verbuchen deshalb ihren dritten Sieg im dritten Spiel im Jahr 2017. Es spricht für die Bogener wenn der Hausherren-Trainer Andy Pummer von einem glücklichen Sieg seiner Mannschaft spricht und dass das gerechtere Ergebnis sicher ein Unentschieden gewesen wäre.

Die wenigen Zuschauer sahen ein Spiel auf Augenhöhe. Die Rautenstädter hatten einen richtig guten Matchplan. Die Hausherren hatten zwar mehr Ballbesitz, aber die Gäste ließen den Unterföhringen wenig Entfaltungsmöglichkeiten. Sie fanden einfach keine Lücken in der Gästeabwehr und Bogen war immer wieder durch schnelles Umschaltspiel gefährlich vor dem Hausherren-Tor aufgetaucht. Die erste gute Möglichkeit hatten die Gäste aus der Rautenstadt. Bogen erobert den Ball und dann ging es blitzschnell in die gegnerische Hälfte. Der Ball wurde in der 6. Minute auf Daniel Nutz durchgesteckt, der setzt sich auf der rechten Außenbahn geschickt durch, geht in den Strafraum, zieht ab, trifft aus spitzen Winkel nur das Außennetz. Es dauert bis zur 15. Minute ehe die Hausherren eine erste gute Tormöglichkeit für sich verbuchen können. Lichtensteins Nationalspieler Martin Büchel, der Unterföhrings Dreh- und Angelpunkt war, steckt den Ball auf Nimat Torah durch, der überhastet abschließt und sein Ziel deutlich verfehlt. Nur zwei Minuten später war es Marco Jordan, der den Führungstreffer für die Bogener am Fuß hat. Tobias Richter bedient seinen Mitspieler präzise. Im letzten Moment wird Jordan die Kugel von den Schlappen gespitzelt und zur Ecke geklärt. In der Folgezeit sehen die Zuschauer ein gutes Bayernligaspiel, es geht rauf und runter, aber beide Abwehrreichen machen einen guten Job. Es sind auf beiden Seiten wenig Strafraumszenen zu sehen und so ist es auch nicht verwunderlich, dass zur Halbzeit die Null steht.

Die erste Tormöglichkeit im zweiten Durchgang hatten die Hausherren, nachdem die Bogener nichts preis gaben, versuchte es Yasin Yilmaz in der 48. Minute mal aus der Distanz. Sein Hammer aus 20 Metern verfehlt knapp das Tor. In der 61. Spielminute dann der vielumjubelte Führungstreffer für die Hausherren. Bogen erobert 20 Meter vor dem eigenen Tor in der Person von Stefan Meyer den Ball, er geht ein paar Meter, Bogen in der der Vorwärtsbewegung, Meyer sieht, dass sich Tobi Richter vom Gegenspieler löst, Richter geht lang, Meyer will den Ball kurz spielen, in diesen geht ein Unterföhringer und der sieht das Alexander Hollering auf der rechten Außenbahn in die Lücke stößt. Er bekommt die Kugel, bedient mustergültig Arthur Kubica, der kein Problem hat den Ball im Netz zu versenken. Auch neutrale Zuschauer wollen eine Abseitsstellung gesehen haben, aber es hilft nichts, wenn der Assistent und der Schiedsrichter die Situation anders beurteilen – 1:0 für die Hausherren. Wer jetzt denkt, dass nun das Kartenhaus der Bogener in sich zusammen fällt, der irrt. Bogen erhöht in der Folgezeit den Druck auf die Hausherren-Abwehr. Unterföhring kann nicht einmal einen Konter fahren, obwohl die Gäste die Abwehrarbeit verändern und mehr Risiko gehen. Zunächst kommt Michael Scheßl im Strafraum alleinstehend an den Ball, er trifft die falsche Entscheidung, statt den Abschluss zu suchen, sucht er einen besser platzierten Mitspieler – die Hausherren können in höchster Not klären. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld kommt Lukas Käufl am zweiten Pfosten alleinstehend zum Kopfball. Er kann die Kugel nicht drücken und so geht sein Kopfball knapp übers Tor. Die beste Möglichkeit hat kurz vor Schluss Bastian Albrecht, den nichts mehr hinten hielt, sieben Meter vor den Tor kommt er zu Abschluss. Mit einem Volley-Dreh-Schuss will er den Hausherren-Keeper Sturm überwinden, der überragend reagiert und seiner Mannschaft den Punkt rettet. Schade, es wäre mehr drin gewesen in Unterföhring. Aber wenn die Bogener auch in der Folgezeit solche Leistungen abrufen können, dann werden sich die Jungs um Trainer Ben Penzkofer und Markus Rainer aus der derzeit schwierigen Tabellensituation lösen können.

TSV Bogen: Max Putz, Thomas Köglmeier, Dominik Hauner, Bastian Albrecht, Christoph Schambeck (Lukas Käufl 59.), Granit Billali (Jurica Marcinkovic 78.), Stefan Meyer, Daniel Nutz, Michael Scheßl, Marco Jordan, Tobias Richter;

FC Unterföhring: Daniel Sturm, Arijanit Kelmendi, Andreas Brandstetter, Yasin Yilmaz (Dominik Hofmann 83.), Martin Büchel, Michael Kain (Alexander Hollering (56.), Pascal Putta, Nimat Torah (Arthur Kubica 56.), Uwe Schlottner, Yakub Dora, Andreas Faber;

Schiedsrichter: Wolfgang Wildegger (Augsburg)

Zuschauer: 100

Tor: 1:0 Arthur Kubica (61.)

Stimmen zum Spiel:

Markus Rainer, TSV Bogen: Natürlich haben wir uns Gedanken gemacht, wie man gegen den Topfavoriten und wahrscheinlich künftigen Regionalligisten agieren muss und wie man in Unterföhring auch als Außenseiter bestehen kann. Unser Matchplan ist im Großen und Ganzen gut aufgegangen. Wir hatten ein Chancenplus, wir haben den Hausherren wenig angeboten und ihnen große Kopfschmerzen bereitet. Ein Missverständnis zwischen Stefan Meyer und Tobi Richter hat letztendlich den Siegtreffer ermöglicht. Zum Ende hatten wir noch richtig gute Tormöglichkeiten und hätten uns den Punkt sicher redlich verdient.

Andreas Pummer, FC Unterföhring: Ja, ein Unentschieden wäre sicher das gerechtere Ergebnis gewesen. Ich war schon ein wenig überrascht, wie sich die Bogener bewegt hatten. So spielt kein Absteiger. Am Ende ist es sicher so, wenn man vorne steht, gewinnt man dann auch solche Spiele. Wir haben jetzt nach drei Spielen in diesem Jahr die optimale Punkteausbeute. Meine Mannschaft hat sich gut präsentiert. Ganz bestimmt gibt uns die Entscheidung, dass wir Regionalliga in Heimstetten spielen dürfen nochmals einen zusätzlichen Motivationsschub, den wollen wir mitnehmen. Es ist aber noch ein weiter Weg, aber wir wollen nun die Möglichkeit und die Zeit nutzen um im nächsten Jahr Regionalliga spielen zu können.