Der TSV 1883 Bogen und der 1. FC Sonthofen trennen sich 1:1 – Bogens Torschütze Tobias Richter

Von der Papierform her war es eher ein Kampf David gegen Goliath. Sonthofen gehört zu den Topteams der Bayernliga, Bogen war der Außenseiter. Aber nach 90 Minuten war es dann eher ein Spiel auf Augenhöhe. Sonthofen zeigte im ersten Durchgang seine ganze Klasse, allerdings ließ Bogen in diesem Durchgang nicht all zuviel zu, hat geschickt verteidigt und im zweiten Durchgang waren die Rautenstädter die aktivere Mannschaft. Sie haben Ball und Gegner laufen lassen und sich den Punkt in jedem Fall mehr als verdient gehabt.

Die ersten 15 Minuten waren vom gegenseitigen Respekt voreinander geprägt. Sonthofen präsentiert sich als die erwartet starke Mannschaft im Bogener Stadion. Sie waren sehr spielstark und ballsicher. Dennoch konnten sich die Allgäuer in den ersten 20 Minuten keine klare Torchance erarbeiten. Das zeigt, dass die Niederbayern wenig zuließen und in der Defensive sehr gut standen. Umso länger das Spiel dauerte, umso mehr rückte Max Putz ins Blickfeld des Geschehens. Allerdings stand Putz wie ein Fels in der Brandung, was auf ihn zu kam, erledigte er mit Bravur. Es waren nicht viele gefährliche Aktionen im ersten Durchgang für die Sonthofener, aber diese waren immer hochexplosiv. Die Zuschauer konnten sicher Gefallen finden, an dem Bayernligaspiel. Sonthofen war im ersten Durchgang die aktivere Mannschaft und hat Bogen ihr Spiel aufgedrängt. Es dauerte allerdings bis zur 30. Minute ehe es in Bogener Strafraum lichterloh brande. Aber auch in dieser Aktion war Putz Herr der Situation, mit einer Seelenruhe hat er sich das Eck eines Sonthofener Schützen ausgeguckt und damit die Gästeführung verhindert. In der 40. Minute zog Robin Lhotzky vom 16er ab, mit einem tollen Fußreflex verhindert Max Putz den Einschlag für die Gästeführung. Mit dem Pausenpfiff haben die Rautenstädter ihre erste Großchance. Aus dem Mittelfeld heraus kommt Tobias Richter an den Ball, er macht das Spielfeld breit. Er bedient auf rechts Außen Daniel Nutz, dieser marschiert bis zu Grundlinie und bring die Kugel auf den zweiten Pfosten. Dort ist zwischenzeitlich Tobi Richter in Stellung gelaufen, der Ball kommt zu ihm, am 5er-Eck kann er aber den Ball nicht so kontrollieren wie es wünschenswert gewesen wäre, er trifft nur das Außennetz. Aber das wäre dann das Spiel auf dem Kopf gestellt.
Schon mit dem Anpfiff zur zweiten Halbzeit merkt man eine andere Körpersprache der Rautenstädter. Schnell wird klar, dass jetzt die Niederbayern das Heft des Handelns in die Hand genommen haben. Es wird ein offener Schlagabtausch und von Minute zu Minute kommt Bogen besser ins Spiel. Auch die Zuschauer merken, dass Bogen jetzt das bessere, das aktivere Team sind. Die Gäste können nur noch reagieren. Bogen läuft früh den Ballführenden an, sie zwingen den Gegner zur Rückpässen, einen kontrollierten Spielaufbau lassen die Bogener nicht mehr zu. Sie zwingen die Allgäuern zu Fehlern. So ist dann auch der Führungstreffer der Hausherren in 67. Minute zu Stande gekommen. Der Ball kommt ins Zentrum, Gästetorwart Fend kann den Ball nicht dingfest machen. Tobias Richter setzt nach und spitzelt dem Torwart den Ball weg und zur 1:0 Führung der Hausherren in der 67. Minute ins Netz. Bogen kontrolliert in der Folgezeit auch weiter das Geschehen nur gelegentlich kommen die Gäste nach vorne.
Als sich die ersten Zuschauer auf dem Heimweg machten, schlagen die Allgäuer dann doch noch einmal zu. Mit einer gefälligen Ballstaffete kommen die Gäste in den Strafraum, den ersten Schussversuch kann Marco Jordan noch abwehren. Aber von seinem Fuß springt das Spielgerät vor die Füße von Jannik Keller der in der 84. Minute ungehindert und aus kurzer Distanz zum 1:1 abstauben kann.

Am Ende ein gerechtes 1:1, das zeigt, dass auch für die Allgäuer die Bäume nicht in den Himmel wachsen, dass aber auch zeigt, dass die Niederbayern auch mit Topmannschaften mithalten können.

Sepp Beller, TSV 1883 Bogen: In der ersten Halbzeit war Sonthofen die bessere, die aktivere Mannschaft. Im zweiten Durchgang waren wir die aktivere Mannschaft, wenn gleich ich schon betonen möchte, dass wir jetzt erst sechs Wochen zusammen sind. Es kann zu diesem Zeitpunkt einfach noch nicht alles klappen wie ich mir das vorstelle. Aber wir sind auf einem guten Weg. Wir haben Sonthofen im zweiten Durchgang fast nichts mehr zugelassen, außer eben das Gegentor, aber das war richtig gut herausgespielt und eigentlich kaum zu verteidigen. Meine Mannschaft hat im zweiten Durchgang sehr kompakt gespielt und auch nach vorne gute Aktionen gehabt. Dieser Durchgang wird sicher gut sein für das Selbstbewusstsein und hat gezeigt, dass wir in der Bayernliga auch mit Top-Mannschaften mithalten können und mit denen auf Augenhöhe sind.

Esad Kahric, 1. FC Sonthofen: Es waren zwei unterschiedliche Halbzeiten, im ersten Durchgang waren wir die dominante Mannschaft, haben es aber leider versäumt das eine oder andere Tor zu erzielen. Im zweiten Durchgang waren wir, wie schon zuletzt, die Mannschaft die mehr zugeschaut hat. Es ist mir ein Rätsel, warum wir keine 90 Minuten auf gleichen Niveau spielen können. Im zweiten Durchgang war die Mannschaft von Sepp Beller die Bessere. Das Ausgleichstor war eine wunderschöne Ballstafette, allerdings habe ich eigentlich nicht mehr mit dem Treffer gerechnet, wenn man so passiv ist, wie wir das im zweiten Durchgang waren. Ich bin froh, dass wir die Heimfahrt nicht mit ganzen leeren Händen antreten müssen. Ich denke, dass das Ergebnis am Ende gerecht ist.

TSV Bogen: Max Putz, Dominik Hauner, Nico Beigang, Stefan Meyer, Daniel Nutz (Patrick Fuchs 70.), Nico Tremml, Markus Rainer, Michael Scheßl, Marco Jordan, Walter Müller, Tobias Richter;

FC Sonthofen: Kevin Fend, Steffen Friedrich, Manuel Schäffler, Christian Geiger, Andreas Maier, Manuel Wiedemann, Sezer Yazir (Kerim Kalkan 84.), Armin Rausch (Kevin Hailer 76.), Robin Lhotzky (Ylber Myrta 70.), Jannik Keller, Thomas Thönnessen;

Schiedsrichter: Constantin Scharf (Pressath)

Zuschauer: 190

Tor: 1:0 Tobias Richter (67.)
       1:1 Jannik Keller (84.)