Bogen und Pipinsried trennen sich 1:1 – Torschütze Wastl Pleintinger trifft in der Nachspielzeit

Das Spiel beginnt so wie die meisten in den letzten Wochen, Bogen ist überlegen, kann aber in den ersten 30 Minuten, trotz guter Möglichkeiten, kein Tor erzielen. Sie werden dann nach einer kurzzeitigen Unachtsamkeit bestraft und müssen einem Rückstand hinterher laufen. Die Mannschaft hat aber große Moral bewiesen, jeder einzelne Spieler hat bis zuletzt an sich geglaubt und konnte sich am Ende mit dem zwar späten, aber keinesfalls unverdienten Ausgleich belohnen.

Dieses Unentschieden hilft keiner Mannschaft weiter und deshalb ist es wohl so, dass beide Teams bis zum Ende der Runde darauf hoffen müssen, dass sie dann oberhalb des berühmten Striches stehen.
Es ist schon wie verhext. Irgendwie scheint es, als hätten die Bogener gegen Wolfratshausen wieder einmal ihr Pulver verschossen. Was gegen Wolfratshausen noch geklappt hat, es gelang den Rautenstädtern frühzeitig der Führungstreffer, konnte schnell nachlegen und gegen Pipinsried haben die Niederbayern wohl wieder einmal die falschen Stiefeln am Fuß. Bogen war wieder einmal in den ersten 30 Minuten überlegen, schon in der 10. Minute hatte Stefan Meyer in aussichtsreicher Position die Möglichkeit seine Farben in Führung zu bringen, sein Schuss von der Strafraumgrenze war zu unplatziert und deshalb kein Problem für Torwart Kevin Maschke. Nur fünf Minuten später, wieder war es den Bogenern gelungen über rechts durchzubrechen. Daniel Nutz setzt Nico Beigang ein, der den Ball von der Grundlinie nach innen bringt. Die Füße von Wastl Pleintinger und Patrick Fuchs sind zu kurz, Beiden fehlte die berühmte Fußspitze um die Kugel über die Linie zu drücken. In der 20 Minute hat dann Bogen Glück, bei einem ihrer seltenen Vorstöße im ersten Durchgang kommen die Gäste über links, im Rückraum kommt Manuel Eisgruber an den Ball, aus aussichtsreicher Position trifft er nur den Pfosten. Nur fünf Minuten später wird den Gästen ein berechtigter Strafstoß zugesprochen, Robert Schinnerl verteidigt ungeschickt, ein Gästespieler sucht den Kontakt und fällt. Philip Grahammer legt sich die Kugel auf den Punkt, er ist eigentlich ein sicherer Schütze, Bogens Keeper Waldemar Trozenko schaut sich die Ecke aus und verhindert damit die Gästeführung. In der 35. Spielminute haben die Bogener Fans schon den Torschrei im Hals – Stefan Meyer sieht im Zentrum Wastl Pleintinger frei stehen, dieser visiert den zweiten Pfosten an, weil der Gästekeeper im kurzen Eck steht. Um Zentimeter verfehlt Pleintinger sein Ziel. Mit einer Großtat und einem tollen Reflex verhindert Waldemar Trozenko in der 45. Minute den Führungstreffer der Gäste. Von rechts wird eine Flanke auf den zweiten Pfosten geschlagen, am 5er Eck kommt Armin Lange an das Spielgerät. Er fackelt nicht lange, zieht sofort ab. Waldi Trozenko taucht ab und verhindert damit schlimmeres.
Wie ausgewechselt kommt Pipinsried aus der Kabine, machen gleich mächtig Wirbel und können die Heimmannschaft überrumpeln. Eine Ecke wird nach innen gebracht, die Kugel wird mit dem Kopf noch verlängert. Für den aufgerückten Denny Herzig fühlt sich keiner zuständig, völlig blank kommt er an den Ball und drückt diesen aus kurzer Distanz unhaltbar über die Linie. Den Bogener bleibt noch genügend Zeit um das Spiel zu drehen. Sie sind zwar kurzzeitig geschockt, fangen sich aber schnell wieder. Den Gästen hat der Treffer sichtlich gut getan. Jetzt zeigen die Pipinsrieder, dass sie gute Fußballer in ihren Reihen haben. Aus einer sicher stehenden Abwehr werden die Offensivkräfte immer wieder geschickt eingesetzt. Über rechts wirbelt Ruben Popa immer wieder die Bogener Abwehr durcheinander. Der ehemalige Regensburger Profi macht ein richtig gutes Spiel und stellt die Hausherren vor große Probleme. Die Mannschaft aus dem Dachauer Hinterland hat sich auf Konter umgestellt. Die Rautenstädter sind dennoch sehr bemüht, zeigen eine gute Moral und wollen den Ausgleich erzwingen. Aber häufig bleiben sie an der gut gestaffelten Abwehr hängen. Man merkt der Bogener Mannschaft an, dass sie an sich glauben, den Gästen merkt man, dass sie müde werden. Die ersten Zuschauer machen sich auf dem Heimweg, der Schiri zeigt noch drei Minuten Nachspielzeit an. Den Bogenern wird nochmals ein Freistoß zugesprochen. Aus den Halbfeld bringt Marco Jordan die Kugel ins Zentrum – Wastl Pleintinger bringt den Kopf an den Ball verändert damit die Flugbahn. Über den Torwart segelt das Spielgerät ins Netz, in 92. Minute damit der längst fällige Ausgleich zum 1:1. Anstoß Pipinsried, Bogen erobert sehr schnell die Kugel, nochmals geht es in Richtung Gästetor, mit vereinten Kräften blockieren die Pipinsrieder den letzten Angriff. Fazit – die Hausherren haben sich heute sicher mehr ausgerechnet, konnten aber nicht an die zuletzt gezeigte Leistung gegen Wolfratshausen anknüpfen und müssen am Ende froh sein, dass sie zumindest noch einen Punkt erobern können. Jetzt heißt es für die Bogener, Ruhe bewahren, es bleiben noch sieben Spieltage um die nötigen Punkte zu holen, aber die Mannschaft muss wissen, dass es eng wird, ja wahrscheinlich ganz eng. Aber der Charakter der Mannschaft ist gut und deshalb wird es am Ende reichen.

Trainer Andreas Wagner: „Wir haben heute super begonnen und hatten die ersten 25 Minuten einige ausichtsreiche Situationen, um in Führung zu gehen. Wenn wir gegen unseren heutigen Gegner nicht in Rückstand gegangen wären oder eben in der Anfangsphase das 1:0 machen, bin ich mir sicher, dass wir klar gewinnen. So musst du gegen eine müde, tief stehende und clevere Mannschaft in der zweiten Halbzeit anlaufen und am Ende natürlich heilfroh sein, noch einen Punkt zu holen. Drei Spieler möchte ich hervorheben: Dass Wastl Pleintinger das Tor gemacht hat kommt nicht von ungefähr. Waldi Trozenko hat uns vor der Halbzeit durch zwei super Paraden im Spiel gehalten. Und Marco Jordan ist gefühlt ohnehin immer unser bester Mann.“

Trainer Bernd Weiß: „Natürlich sind wir jetzt bitter enttäuscht, so nah am Dreier zu sein und dann nur ein Punkt. Es ist sicher so, dass wir in den ersten 25 Minuten Glück hatten. Da hätte Bogen in Führung gehen können, ja eigentlich müssen. Diese Angriffe der Bogener wurden nicht gut zu Ende gespielt. Im zweiten Durchgang sind wir besser ins Spiel gekommen, wobei uns der frühe Treffer natürlich in die Karten gespielt hat. Dann konnten wir unser Spiel aufziehen und hatten durchaus die Möglichkeit den zweiten Treffer zu erzielen. Beide Mannschaften werden es schwer haben die Abstiegsrelegation zu verhindern.“

TSV 1883 Bogen: Waldemar Trozenko, Bastian Albrecht (Michael Renner 46.), Nico Beigang, Stefan Meyer, Daniel Nutz, Markus Rainer, Patrick Fuchs (Christoph Schambeck 63.), Marco Jordan, Robert Schinnerl, Walter Müller (Andi Meyer 75.), Sebastian Pleininger;

FC Pipinsried: Kevin Maschke, Thomas Berger, Philip Grahammer, Denny Herzig, Ruben Popa (Zelimir Tosic 84.), Manuel Eisgruber, Armin Lange (Nickoy Ricter 89.), Martin Finkenzeller, Andreas Götz, Markus Achatz, Emre Arik;

Schiedsrichter: Jonas Beinhofer (TSV Murnau)

Zuschauer: 270

Tor: 0:1 Denny Herzig (50.)
       1:1 Sebastian Pleintinger (90+2)